Das Schiff

Der neueste Performance-Cruiser Segelkatamaran SMG 50 Plus kürzlich in Kapstadt fertig gestellt


- Bewährtes Rigg mit A-Mast, einfachst und schnell zu segeln
- Komfortabel ausgestattet: Geschirrspüler, Waschmaschine, Entsalzungsanlage, etc.
- Innovatives Antriebskonzept mit Elektromotoren 2x15 kW, (48 Volt Batteriebank), leiser Dieselgenerator, Solarpanele, Stromrückgewinnung beim Segeln möglich
- Neu entwickelter schwenkbarer Antrieb – keine Propeller im Wasser beim Segeln

The latest performance sailing cruiser SMG 50 plus has been finished in Cape Town recently

- Approved A-frame rig with A-mast, easiest to use and fast sailing performance
- Comfortable equipped: dish washer, washing machine, water maker etc.
- Innovative propulsion system with 2x 15kW electric engines, (48 volt battery bank), very silent diesel generator, solar panels, electricity recuperation during sailing.New developed retractable system – no propellers in the water during sailing

Route


Route do-re-mi auf einer größeren Karte anzeigen

Dienstag, 14. Juni 2011

Danke!

Nach diesem erfolgreichen Transatlantiktörn über 4148 Seemeilen möchte ich mich herzlichst bedanken bei:

1)    der Crew,
- Alex, von Jugend an ein ausgezeichneter Segler und gelernter Bootsbauer, für seinen großen Einsatz in jeder Hinsicht (segeln, Bootswartung usw.),
 - Berhard für seinen Mut und seine Einsatzbereitschaf, für seine kreativen Ideen rund um die Bootstechnik und für sein ausgleichendes Wirken im Team,

2)    Michael Wild und Wilhelm Stipsits für das regelmäßige Warten dieses Blogs,

3)    Andreas Hanakamp für das ausgezeichnete Routing. Es war sehr beeindruckend wie gut er die entscheidende Phase der Route bereits am 30.05., somit 11 Tage vor unserer Ankunft in Gibraltar veraus berechnet hat. Das prognostizierte ETA für 8. oder 9. Juni haben wir nur um wenige Stunden überschritten,

4)    dem Bootsbauer Gerhard Schein für den Katamaran, der so ausgezeichnet auch am Wind segelt, auch wenn die Bootstechnik uns mitunter schwierige Aufgagen zu lösen gab (z.B. Kühlung des Dieselgeneratirs),

5)    allen zu Hause, die uns unterstützt und die Daumen gehalten haben.

Richard Malits

Freitag, 10. Juni 2011

In Gibraltar angekommen - aber nur fast !

Hallo,

soweit alles nach Plan. Im Morgengrauen haben wir uns Gibraltar genähert.
Die Sonne ging neben dem berühmten Felsen auf. Ein super Gefühl nach einer
so langen Seereise.

Durch die vielen Schiffe rundum und Fischerboote war die letzte Nacht noch
etwas aufregend.

Beim Anfunken der Queenway-Marina über UKW sage man uns dann, dass sie
wegen Ölverschmutzung (vor ein paar Wochen ist ein Öltank explodiert) noch
gesperrt ist. Sie soll aber noch heute wieder öffnen. Hoffen wir, dass es
wirklich so ist.
So liegen wir derzeit vor Anker und nutzen die Zeit für:
- einen Willkommensdrink (Acerola-Kirsche mit Campari)
- Klarschiff-machen (= viel viel viel putzen)
Denn schon morgen werden Alex und Bernhard nach Hause fliegen.

Unsere so lange Seereise im Rückblick:

33 TAGE UNTERWEGS
(nicht wirklich nonstop wegen der vielen Stops, wir berichteten darüber)

4148 SEEMEILEN GESEGELT  (= 7674 km)
(davon 95% am Wind)

2 FISCHE GEFANGEN
(immer gut gespeist, dank der guten Einkäufe von Alex und Bernhard)

Es war in mancher Hinsicht ein Abenteuer. Es ist ein tolles Gefühl, es so
erfolgreich erlebt zu haben.

LG, Richard

In der Straße von Gibraltar, da ist was los!

Hallo,

Nur mehr gut 50sm bis Gibraltar und es ist einiges los hier. Dutzende
Schiffe gleichzeitig am Radar und am AIS. Auf Kanal 16 wird fast pausenlos
aufgeregt gefunkt. Vor allem Schleppnetzfischer mit bis zu 1,5 sm langen
Schleppnetzen haben ihre liebe Not mit den anderen Schiffen.

Mitunter gibt es auch bedrohlich-lustige Funksprüche wie:
"Ship on position xxxxx move to starboard, move to starboard. Otherwise
your life will be finished!"
Es waren nicht wir gemeint, so hoffen wir es zumindest.

Ein Segelboot haben wir vor kurzem auch gesehen. Das erste übrigens seit
unserer Abfahrt in Brasilien. Sehr viele Segler dürften sich eine so lange
Reise ja am Wind nicht antun.

Wir haben 10 Knoten Wind aus NW, wir segeln sehr angenehm raumschots
mit 5-6 Knoten auf ruhiger See. So wie wir es die ganzen Wochen über nie
hatten. Voraussichtlich werden wir morgen Vormittag in Gibraltar
einlaufen.

Land haben wir auch schon gesichtet, das Leuchtfeuer von Kap Trafalgar.
Bernhard machte Freudensprünge.

Unser Etmal:   189sm
Unsere Position:    36°01,3N   6°44,6W

LG - Richard

Donnerstag, 9. Juni 2011

Wir können do-re-mi endlich laufen lassen

Hallo,
endlich können wir do-re-mi laufen lassen - so wie sie es gerne tut. Am halben Wind fühlt sie sich wohl und wir auch, denn jetzt geht etwas weiter.

Denn die letzten Tagen haben wir sie wegen des Seegangs auf 7 Knoten (max. 8 kn) einbremsen müssen.

Der Wind heute: 10-15 Knoten aus nördlicher Richtung, mal etwas raumer Kurs, mal halber Wind, dann wieder etwas am Wind. Wie auch immer, es geht hurtig in Richtung Gibraltar. Dazu noch gutes Wetter mit viel Sonnenschein. Seglerherz, was willst du mehr.

Unser Etmal heute:  198 sm  (das Log hat sogar 208 sm ausgespuckt)
Unsere Position:  35°36,3'N   10°18,4'W

Gibraltar wir kommen! - wir sind nur mehr 227 sm entfernt.
Ankunft voraussichtlich übermorgen Freitag, da der Wind etwas nachlassen soll und wir lieber bei Tageslicht einlaufen wollen.

LG, Richard

Mittwoch, 8. Juni 2011

Viel Schiffsverkehr

Hallo,

ein guter Segeltag mit gutem Wind.
Guter Wind, weil wir das erste Mal seit unserer Abfahrt aus Jacaré am 8.
Mai nicht am Wind segeln müssen. Der Wind kommt derzeit aus NNW und das
ergibt für unseren Kurs in Richtung Gibraltar Segeln am am halben Wind,
was sich auch in unserem Etmal positiv niederschlägt.

Der Schiffsverkehr hier ist bereits sehr rege. Dank dem AIS-Empfänger ist
es aber recht einfach, Übersicht zu bewahren. Auch wenn wir, wie vor einer
1/2 Stunde von 4 oder 5 großen Schiffen gleichzeitig umzingelt sind.
AIS gibt uns nicht nur die Position dieser Schiffe genau an, sondern auch
deren Kurs und Geschwindigkeit. Auf diese Weise werden mögliche
Kollisionskurse frühzeitig erkannt. Ist schon toll, was die Technik
heutzutage so alles kann.

Unser Etmal heute:  178 sm (trotz 3 "Stopps" das beste bisher)
Unsere Position:  35°13,1'N   14°11,2'W

Wenn der Wind morgen und übermorgen einigermaßen anhält, werden wir
Gibraltar am Freitag erreichen.

LG, Richard

Dienstag, 7. Juni 2011

Wind gut, Wetter etwas besser

Hallo,

heute gab´s mal wieder viel Sonne und nach wie vor guten Wind aus N bis NNO um die 20 Knoten. Wir müssen nachwievor etwas am Wind segeln. Der Seegang war tagsüber etwas angenehmer, jetzt in der Nacht ist es wieder rauher. Insgesamt segeln wir jetzt etwas schneller.

Gestern Nacht hat uns ein Vogerl besucht - eine Schwalbenart(?). Es wollte unbedingt herein, am liebsten natürlich in die Pantry. Er hat sich dann freiwillig in die Hand nehmen lassen und sich mit dem Platz unter der Sitzbank am Achterdeck begnügen müssen.

Mit dem Fischfang machen wir derzeit Pause, weil wir noch unseren Tiefkühlschrank leeren müssen.

Unser Etmal heute:  160sm
Unsere Position:   34°53,3'N    17°34,1'W

LG, Richard

Montag, 6. Juni 2011

Reffen angesagt

Hallo,

Wind nach wie vor aus nördlicher Richtung, derzeit mehr als 20kn. Demnach könnten wir schnell segeln. Wir müssen die Geschwindigkeit aber dem Seegang anpassen. In jedem Fall kommen wir gut voran.
Nach Gibraltar sind es noch 720sm. Wie es aussieht, können wir in 5 Tagen dort sein.

Unser Etmal:  149sm
Unsere Position:  34°28,7'N   20°32,7'W

LG, Richard

Samstag, 4. Juni 2011

Harter Segeltag

Hallo,

heute Schlechtwetter, der ganze Tag grau in grau. Wird aus nördlicher
Richtung, was gut ist. Sollte 15 Knoten stark sein, was gut wäre.
Tatsächlich haben wir jetzt fast 25 Knoten und das gegenan.

Wir könnten mit diesem Wind sehr schnell sein. Es kommt jedoch eine Dünung
aus anderer Richtung hinzu, wodurch eine sehr ruppige See entsteht. Um das
ganze für Crew und Schiff erträglich zu gestalten, mussten wir zwei Reffs
einrollen und die Geschwindigkeit so auf unter 6 Knoten drosseln. do-re-mi
segelt dennoch unbeirrt ihren Kurs 42° zum scheinbaren und 55° zum wahren
Wind. Somit einen Kurs über Grund von 080° - direkt auf Gibraltar zu.

Kulinarisch haben wir uns heute wegen des rauhen Seegangs auf Spaghetti
mit Tomatrnsauce und Thunfisch reduzieren müssen.

Unser Etmal:  150 sm (das beste am Wind bisher)
Position:  34°01,8'N   23°11,3'W

LG Richard

"Historische" Wende

Hallo,

mit Segelbooten wendet man üblicherweise ja recht häufig, mitunter viel
öfter als einem lieb ist.
Ganz anders war es bisher auf unserer Seereise mit do-re-mi. Man stelle
sich vor:
25 Tage, 4 Stunden und 25 Minuten sind wir auf dem selben Bug gesegelt.
Wir hatten den Wind immer von Steuerbord.
(Anm.: In dieser Zeit sind die meist mehrmaligen täglichen "Stops", das
Instandsetzen der Wasserkühlung des Dieselgenerators mit tagelangen
Aufenthalten in der Kalmenzone (doldrums) enthalten, was uns in Summe
mindestens 5 Tage gekostet hat)

Heute gab´s dann etwas zum Feiern: Um 19:55 MESZ haben wir gewendet (für
uns eine "historische" Wende), nachdem der Wind wie prognostiziert auf
nördliche Richtung (derzeit NNO) gedreht hat. Wir segeln jetzt mit Wind
von backbord in Richtung Gibraltar.
Da in den nächsten Tagen guter Wind mit bis zu bis 20 Knoten aus
nördlicher Richtung angesagt ist, sollten wir gut vorankommen.

Bis heute Nachmittag war noch Leichtwindsegeln angesagt. Der Ostwind stets
mit deutlich unter 10 Knoten, zeitweise nicht einmal 5 Knoten, manchmal
gar nur 3 Knoten. Wir nutzten es, um do-re-mi optimal dafür zu trimmen und
waren selbst wieder mal verblüfft, wie gut die SMG 50Plus mit so wenig
Wind und flacher See segeln kann:
- 4,5 Knoten Fahrt bei 60° zum Wahren Wind mit 5 bis 6 Knoten
- 6,5 Knoten Fahrt bei 60° zum Wahren Wind mit 8 bis 9 Knoten
Sind doch erstaunlicher Werte, wenn man bedenkt, dass wir mit
Amwindbesegelung (Selbstwendefock) unterwegs sind und do-re-mi immer noch
reichlich beladen ist.

So gesehen sind wir mit dem heutigen Email mit 123sm (bei 3 Stunden Pause)
sehr zufrieden.

Unsere Pos.:  33°40,8'N   25°54,8'W

LG, Richard

Freitag, 3. Juni 2011

Thunfisch frisch aus dem Atlantik schmeckt vorzüglich

Hallo,

eigentlich hätte es heute Pizza geben sollen. Wir hatten schon besprochen, wie wir den Teig kneten werden und was alles auf die Pizza kommen soll.

Dann plötzlich fängt die Angel zu ratschen an. Alex dreht do-re-mi bei, um die Geschwindigkeit raus zu nehmen. Und gemeinsam holen wir den Fisch an Bord. Es ist ein schönen Brocken mit 6 bis 7 kg - ein Thunfisch, wie wir es uns gewünscht haben!

Das Ausnehmen und Filetieren wurde Richard überlassen. Der tat es gerne und genehmigte sich dabei gleich ein wenig Sushi.
Zum Abendessen gab´s dann natürlich Thunfischsteaks, zart angebraten und dazu Reis. Best tuna ever! Und davon so viel, dass wir es gerade noch wegessen konnten.
Morgen kommt die zweite Hälfte in die Pfanne.

Seglerisch geht es ebenfalls einigermaßen voran. Am Abend und in der Nachts gab´s mehrstündige Flauten.
So auch unser Etmal heute: 117sm
Pos.:  32°08,2'N    26°58,1'W

LG, Richard

Mittwoch, 1. Juni 2011

Vorzüglich gespeist !

Hallo,

der Tag heute grau in grau, kaum Sonnenschein und recht kühl (max. 25°C).

Das highlight des Tages war das Abendessen. Es wurde folgendermaßen
zubereitet:
- Alex hat die Segel bedient.
- Bernhard war wie schon öfter der Ideenlieferant
- und Richard hat´s zubereitet.

Das Degustationsmenü:
- Hühnerfilets mit Brocoli, mit Käse überbacken (aus dem Backrohr)
- Als Beilage Quinoa (aus biologischem südafrikanischem Anbau)
- Zum Dessert Banana Cristalisada (aus Brasilien natürlich).
Da soll jemand sagen, dass man mehr als drei Wochen auf hoher See nicht
auch ausgezeichnet speisen kann!
Our best so far! Wir sind sogar ein bisschen stolz darauf, wie sich unsere
Küche von Tag zu Tag steigert.

Beim Segeln geht´s voran, etwas langsamer mangels mehr Wind. Aber immerhin
in die richtige Richtung NNO.

Unser Etmal:  128sm
Unsere Position:  30°50,3'N   28°17,1'W

LG, Richard

Ziel Gibraltar

Hallo,

die Tage verlaufen etwas eintönig, aber das ist gut so. Wir kommen weiterhin ganz gut voran - trotz unserer blöden Stops mehrmals täglich.

Gestern Abend hat uns Andreas Hanakamp das aktuelle Routing mit dem Ziel Gibraltar gemailt. Die Route führt in einem Bogen nach Nordost bis ca.
34°N und dann nach Osten, ziemlich direkt nach Gibraltar. Aktuelle Windprognosen eröffnen uns diesen Weg mit vorausberechnetem ETA für 8.
oder 9. Juni. Dazu müssen wir Etmale erreichen wie in den letzten Tagen, was entsprechenden Wind voraussetzt. Denn Diesel für Motorfahrt gibt es leider nur mehr wenig an Bord.

Die Stimmung ist angesichts des guten Vorankommens sehr positiv. Fisch gefangen haben wir heute aber leider keinen. Zu essen gab´s deshalb Schweinssteak (aus der Tiefkühltruhe) mit viel Knoblauch und Erbsenreis.

Unser Etmal:  137sm
Unsere Position:  29°04,3'N    29°19,2'W

LG, Richard

Dienstag, 31. Mai 2011

Fisch gefangen! - fast unglaublich, aber wahr

Hallo,

niemand an Bord hat mehr daran geglaubt, so lange haben wir uns vergebens bemüht. Aber das Wechseln des Köders hat nun doch geholfen.
Gestern Abend - es war schon dunkel - habe ich die Angel eingeholt. Da hing etwas am Haken und ich dachte mir: "schon wieder ein Plastiksackerl oder so was". Dass es ein Fisch sein könnte, auf diese Idee wäre ich fast nicht gekommen. Und dann war´s tatsächlich ein ca. 50cm langer, schlanker Baracuda. Heute haben wir ihn gebraten. Hat herrlich geschmeckt, unglaublich frisch und schmackhaft so ein Fisch direkt aus dem Atlantik.
Jetzt haben wir ein viel positivere Einstellung zum Fischen und sind überzeugt, dass wir noch einige schöne Brocken herausholen werden.

An Bord ist alles soweit ok. Das Meer gebärdet sich recht angenehm und wir kommen trotz unserer Zwischenstops ganz gut voran.

Unser Etmal heute:  141sm
Unsere Position:  27°09,5'N   30°12,0'W

LG, Richard

Sonntag, 29. Mai 2011

25. Breitengrad und nur mehr 25°C - brrrr

Hallo,
der Wind hat nachgelassen, aber wir kommen weiterhin gut voran. Heute
haben wir den 25. nördlichen Breitengrad überquert. Wir nähern uns spürbar
nördlichen Gefilden. Trotz wunderbaren Wetters mit blauem Himmel und viel
Sonne hatte es heute zu Mittag nur mehr 25°C. Ein ungewohnt kühle
Temperatur für uns, denn in Brasilien und in den ersten beiden Wochen unserer
Seereise hatte es nie unter 30° (auch nicht in der Nacht).

Der Atlantik zeigt sich von seiner schönen Seite, flache langgezogene
Atlantikwellen, sodass es ein Genuss ist, mit do-re-mi gegenan zu segeln.
Jetzt warten wir auf einen Wetterwechsel. Ein Tief könnte uns helfen,
rasch nach Nordost zu kommen. Derzeit ist aber nichts davon zu merken.

Für das Fischen haben wir den Köder gewechselt. Ein Plastik-Tintenfischerl
soll einen schmackhaften Fisch anlocken. Hier in den kühleren
Gewässern sollte es ja genug davon geben. Hoffen wir das Beste.
Bis zum ersten Fischfangerfolg müssen wir von unserem Mitgebrachtem
zehren. Heute kochen wir den letzten Kürbis. Wir freuen uns schon darauf.

Unser Etmal heute:  145 sm
Unsere Position:   25°07,4'N    30°34,3'W

LG, Richard

Der Autopilot geht nicht! - eine Schreck-Stunde

Hallo,

heute morgen ist eingetreten, wovor sich jeder Langstreckensegler
fürchtet: Der Autopilot hat plötzlich nicht mehr funktioniert.
Wir hatten uns schon darauf eingestellt, viele viele Stunden am Ruder zu
verbringen. Alex hat sich sich eine Stunde lang darin geübt, einen flotten
Kurs am Wind zu steuern. Schnell war er, aber nicht so gut am Wind wie der
Autopilot von Raymarine.
Den Fehler konnte ich dann zum Glück recht schnell finden: eine zu lose
zusammengekrimptes Kabel. Das war schnell repariert und der Autopilot
steuert do-re-mi wieder ganz präzise.

Unser Etmal heute:   146sm  (mit den üblichen Stops...)
Unsere Position:  23°06,4'N   30°02,7'W
Wir kommen weiterhin sehr gut in Richtung Norden voran.

LG, Richard

Samstag, 28. Mai 2011

Katamaransegeln am Wind

Hallo,

die dritte Woche schon segeln wir mit do-re-mi die meiste Zeit am Wind.
Das ist etwas, was man Katamaranen ja oft nicht zutraut, vielen auch zu
Recht.
Die SMG 50Plus segelt aber sehr gut am Wind. Darüber haben wir schon
berichtet. Ich möchte hier etwas detaillierter darauf eingehen:

Beim Amwind-Segeln ist uns ein Wind von 12-15 Knoten mit entsprechend
angenehmer Welle am liebsten. Dann geht es mit ca. 8 Knoten flott und auch
sanft dahin.
Leider haben wir es oft nicht nur mit der gleichmäßigen, lang gezogenen
Passatwelle zu tun, sondern es mischt auch eine Dünung anderen Ursprungs
mit. Die See wird dann ruppiger und unangenehmer.
In den letzten Tagen hatten wir das die meiste Zeit. Unwetter nahe der
afrikanischen Küste oder starker Wind weiter im Norden könnten die Ursache
dafür sein.
In solchen Fälle reffen wir und reduzieren die Geschwindigkeit auf ca. 6
Knoten, können den Kurs (meistens zwischen 55° und 60° am Wahren Wind)
aber gut halten.

Bei Wind um die 20 Knoten ginge es schon ziemlich flott am Wind dahin.
9-10 Knoten sind schnell erreicht. Wir machen das allerdings nicht lange,
um Crew und Schiff zu schonen. Fock und Groß werden gerefft. Mit ca. 6
Knoten ist die Fahrt dann wieder ganz angenehm - Welle rauf und Welle
runter.

Bei all diesen Bedingungen gibt es auf do-re-mi keine merkbare Krängung.
Gläser stehen stets am Tisch. Der Herd braucht keine kardanische
Aufhängung. Das Notebook, in welches ich gerade diesen Text tippe, steht
seit Beginn des Törns auf dem Navigationstisch.
Mehrere Wochen mit einem Einrumpfboot am Wind zu segeln - das muss
anstrengender sein, wie man es diversen Berichten entnehmen kann (z.B. dem
neuesten Buch der Seenomaden, das ich gerade lese).

Unser Etmal heute:  122 sm
Wir sind durch kreuzende, teils sich sogar etwas türmende Wellen gerefft
und somit etwas langsamer gesegelt.

Unsere Position:  20°49,3'N   30°00,0'W
Denn 20. Breitengrad haben wir heute morgen überquert.

LG, Richard

Freitag, 27. Mai 2011

Small talk mitten am Atlantik

Hallo,

so richtig im NO-Passat kommen wir jetzt gut voran.
Gestern waren es 146 Seemeilen, heute 125 Seemeilen (haben wegen ziemlich ruppiger See reffen müssen/wollen). Mit einem Katamaran bei 50 bis 60° am wahren Wind ist das ja ganz gut. Alex jedenfalls lobt mehrmals täglich die ausgezeichnete AmWind-Performance von do-re-mi.

So richtig einsam ist es auch Mitten am Atlantik nicht. Immer wieder, mehrmals täglich, begegnen uns uns Schiffe. Die meisten sind zwischen Europa und Südamerika unterwegs. Manche kommen uns bedrohlich nahe. Über das AIS bekommen wir genaue Daten über deren Namen, Größe, Position, Kurs usw. übermittelt. Und AIS warnt uns mit schrillem Ton, wenn uns ein Schiff zu nahe kommen könnte.
Gestern war es ein brasilianisches Frachtschiff mit dem Namen "Boi Branco"
(deutsch: "Weißer Ochse"). Ein bisschen haben wir uns über diesen Namen wundern müssen. Wir hätten es lieber "Torro Branco" genannt.
Da "Boi Branco" genau auf uns zufuhr, haben wir es über Kanal 16 angefunkt und prompt Antwort erhalten. Die Besatzung von "Boi Branco" hatte uns schon wahrgenommen und ist uns ausgewichen und es ergab sich ein nettes Gespräch.
Die gleiche Situation gab´s heute mit dem Frachter "Atlantik Bridge".
Wieder eine freundliches Gespräch über Funk. Alle sind sehr interessiert, wer wir sind, woher wir kommen und wohin wir segeln. Und sind dann auch etwas beeindruckt, wenn sie erfahren, dass wir nach Gibraltar wollen. "Ob wir für diese weite Reise wohl genug Proviant an Bord haben", hat uns der freundlich Phillipine von "Atlantik Bridge" heute gefragt.
Sehr beruhigend, denn sollten wir mit dem Fischfang weiterhin so erfolglos bleiben, könnten wir uns von so einem Frachtschiffen versorgen lassen :-).
Aber derzeit gibt es ja noch ausreichend Proviant an Bord.

Unsere Position:   18°52,2'N  29°47,3'W

LG, Richard

Dienstag, 24. Mai 2011

Passatsegeln - jetzt etwas mehr am Wind

Hallo,
derzeit läuft soweit alles recht gut. Nicht immer so gut wie gestern
Abend, wo es mit über 8 kn den Passat gegenan ging. Ich der Nacht hatten
wir dann dunkle Wolken, etwas rauhere See und bis zu 6 Windstärken. Das
hat uns dazu bewogen, die Segel zu reffen und etwas gemütlicher durch
die Finsternis zu segeln.
Der Wind kommt heute etwas nördlicher. Wir haben deshalb etwas angeluvt
und segeln jetzt ca. 55° am Wahren Wind (davor waren es 60-65°).

Die Tage vergehen gleichmäßig - einer wie der andere. Noch ca. eine Woche
soll es so weiter gehen, bis ca. 30°N. Dann wird das Azorenhoch (oder was
auch immer dann dort sein wird) entscheiden, wie wir weiter segeln.

Beim Fischen haben wir heute eine Pause gemacht. Und so auch nicht weniger
gefangen als sonst.

Unser Etmal:  143sm
Damit sind wir zufrieden, zumal wir es nicht forcieren und die blöden
"Stops" mehrmals täglich machen müssen.

Unsere Position:  14°31,9'N   29°12,6'W
Wir haben somit 2°20' Nord gut gemacht ohne dabei geographischen Länge zu
verlieren.

LG, Richard

Montag, 23. Mai 2011

Jeden Tag 2° Nord

Hallo,
wir haben jetzt stabiles Passatwetter und kommen gut voran, ziemlich genau
in Richtung Nord. Vor kurzem haben wir den 12. Breitengrad überschritten
und die Kapverdischen Inseln wären jetzt nur mehr gut 300 sm von uns
entfernt. Allerdings in Windrichtung - somit kein Ziel für uns.
Das letzte Etmal lag bei 126sm. In der Nacht hatte der Passat doch
deutlich abgeflaut.
Wenn die Segel gut eingestellt sind, läuft do-re-mi bis zu 8,5 Knoten (bei
ca. 60° am Wahren Wind mit 13 kn) und schneidet dabei die Wellen
elegant und weich an. Wir hoffen, dass uns diese Bedingungen möglichst
lang erhalten bleiben.

Bernhard hat heute den Vorschlag für Essen gemacht: Pasta mit Gorgonzola.
Das isst er oft zu Hause. Da er aber nicht weiß, wie man es zubereitet,
müssten Alex und Richard es versuchen: Zwiebel angebraten, Gorgonzola dazu
und dann noch Sauerrahm. Gelungen! Und köstlich war´s. "Fast wie zu
Hause", hat Bernhard gemeint.

Unsere Position:  12°11,7'N   29°07,4'W

LG Richard

Polarstern gesichtet

Hallo,

wir kommen jetzt immer besser in Richtung Norden voran. Kurs derzeit 350°.
Gestern haben wir den 8. nördlichen Breitengrad überschritten und heute
bereits den 10.
Das Etmal ist mit 139sm schon etwas ansehnlicher, wobei wir wieder 3
"Boxenstops" haben einlegen müssen. Sonst wären es mehr Seemeilen
geworden.

Letzte Nacht haben wir erstmals den Polarstern gesichtet. Bei einer
Position von 9°N ist er ca. 9° über dem Horizont zu sehen und über den
großen und kleinen Wagen auch leicht zu finden. Das wir gegen Norden
fahren, merken wir auch an den Temperaturen. Speziell in der Nacht ist es
schon etwas kühler aber immer noch warm genug, um ohne Decken zu schlafen.

Fisch haben wir wieder keinen gefangen. Aber niemand erwartet das noch von
uns. Zu essen gab´s deshalb Spaghetti Alio-Olio mit Karottensalat (unsere
letzten frischen). Es hat vorzüglich geschmeckt.

Unser Ziel ist es, jeden Tag nach Möglichkeit 2° gegen Norden
voranzukommen. do-re-mi macht das jetzt wirklich gut. Alex, der ja
Bootsbauer ist und sich in Brasilien einen Katamaran gebaut hat, ist
begeistert von den AmWind-Segeleigenschaften der SMG50 Plus.

Andreas Hanakamp hat uns heute sehr ausführliche Infos über unsere
mögliche Route geschickt. Siehe unten.

Unser Etmal:  139 sm
Unsere Position:   10°09,0'N   28°54,2'W

LG, Richard

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Aktuelle Routinginfos von Andreas Hanakamp:

Passat sollte stabiler werden, keine Sorge. Wenn du nach N und etwas nach
W kommst, dann dreht der Wind wieder nach rechts und du kannst weiter nach
N segeln. Wichtig ist, keine Länge zu verschenken, aber um schneller nach
N zu kommen ist es ok Länge gegen Breite einzutauschen. Wir wissen auch
jetzt noch nicht, wo das Zentrum des AH in 10 Tagen, 15 Tagen positioniert
sein wird, daher ist es jetzt schwierig darauf Rücksicht zu nehmen. Daher
zählt N. Natürlich wäre mir 350 lieber als 340 und 360 lieber als 350.
Aber wenns zur Zeit 330 ist, dann soll es so sein. 25N35W würden mich
nicht schrecken. Das Spielfeld ist einfach riesengross.

Szenario 1:
AH bleibt stabil. Dann geht es nur über die Innenkurve, dh am Kern entlang
nach E und den Winddreher ausnutzen oder unter Maschine.
Szenarion 2:
AH verschiebt sich, teilt sich oder wird durch Tiefs gestört: Dann ändert
sich die Windrichtung auf SW oder NW und in beiden Fällen ist Länge nach W
egal, wichtig ist dann nur möglichst weit im N zu sein, damit du das
sicher erwischt.
Szenario 3:
Ihr kommt nach N und das AH schiebt sich über Euch und der Wind ist auf
Wochen aus. Schon ein Schicksal der alten Seefahrer die dann in den
Rossbreiten die Pferde über Bord schmissen. :-) Dann habt ihr hoffentlich
eine Maschine, die Euch rausbringt. Leider sehe ich keine Möglichkeit auf
diese unbestimmte Spekulation wirklich einzugehen in der Strategie.
Würdest du jetzt nach E kreuzen, stehst du an Afrika an und an Afrika ist
aufgrund des Hitzetiefs über der Sahara ein Zone mit stärkerem Nordwind.
Dort ist bei "normalen" Bedingungen kein Vorwärtskommen da du auch den
Strom gegenan hast.

Ich kontrollier die Wetterentwicklung anhand von zwei Modellen, Sat Bilder
und Quickscat. Die nächsten 8 Tage müsst ihr nach N um durch den Passat zu
kommen.

Sonntag, 22. Mai 2011

Pökelfleisch anstatt Fisch

Hallo,
segeln im Passat ist einfach schön, auch gegenan.
Den letzten Tag hatten wir nur schwachen NO-Wind, am Nachmittag und in der
Nacht oft weniger als 5 kn.
Vor ein paar Stunden hat der Wind aufgefrischt. 15 Knoten Nordost, so wie
es sein soll. Und wir kommen jetzt viel flotter voran. Und noch rascher
wenn wir auf die Stromerzeugung mit den Elektromotoren verzichten und
beide Antriebe unters Brückendeck hochgefahren sind.
Ohne Schiffsschrauben im Wasser segelt es sich einfach besser.

Zu essen gab´s heute wieder Carne do Sol (brasilianisches Pökelfleisch),
aber diesmal mit Reis, denn Kartoffel haben wir keine mehr.
Alex hat´s gekocht - vorzüglich.
Sonst keine besonderen Ereignisse, auch keine Fische gefangen, aber das
kommt noch. Davon sind wir überzeugt.

Unser Etmal: 93 sm
Unsere Position:   8°00,8'N   28°20,1'W

LG, Richard

Samstag, 21. Mai 2011

Entspanntes Segeln im flauen Passat und technische highlights

Hallo,

die letzten 24 Stunden waren ohne besondere Ereignisse. Gegessen haben wir
gestern Abend Gemüse: Kürbis, Chuchu (südamerikanisches Gemüse, das so
ähnlich wie Kolrabi schmeckt) und Kartoffel. Somit eine sehr gesunde
Mahlzeit. Frischgemüse und Frischobst geht aber langsam zur Neige oder hat
zu faulen begonnen. Aber wir haben noch genügend Vorräte in der
Tiefkühltruhe und in Konserven.
Positiv überrascht hat uns das brasilianische Toastbrot, das bis jetzt
gehalten hat.

Wegen der Erschwernisse durch Wind und Wetter, überhitzten Dieselmotor
usw. sind nicht so gut weiter gekommen wie geplant. Nun in der
NO-Passatzone hoffen wir auf günstige Winde. Gestern war's ja ganz gut.
Letzte Nacht ist der Wind aber wieder auf bis zu 5 Knoten eingeschlafen.
Jetzt haben wir 7 kn Wind und fahren mit 3 kn nach NNW. Es hat zugezogen
und es sind Regenschauer angesagt. Optimale Wind-Bedingungen hatten wir
bisher noch kaum. Hoffen wir, dass es besser wird.

Gestern hatten wir immerhin ein technisches Highlight. Im Ostwind von 20+
Knoten konnten wir die Rekuperation (Stromrückgewinnung aus dem E-Motor
mal so richtig testen).
Das Ergebnis: Bei zehn Knoten Fahrt zeigte das Amperemeter 18 Ampere
Ladestrom in die Batteriebank bei 54V. Das ist ziemlich genau ein
Kilowatt. Auf 12V umgerechnet wäre das ein Ladestrom von ca. 70 Ampere.
Wir haben dabei immer nur einen der beiden Antriebe im Wasser.
Der Energieverbrauch bei sparsamer Motorfahrt ist auch beeindruckend. Voll
beladen wie do-re-mi jetzt ist (ca. 10 to Gesamtgewicht) genügen 3,5
Kilowatt elektrischer Energie, um mit 4,5 Knoten ganz sparsam zu motoren.
man erkennt daran, wie effizient diese modernen Elektroantriebe sind.

Unser Etmal heute: 111 sm
Unsere Position: 6°39,0'N  27°39,3'W

lg, Richard

Freitag, 20. Mai 2011

Die ITCZ hat es uns nochmals gezeigt

Hallo
die letzte  Nacht war anstrengend. Wir segelten zunächst in einem
angenehmen NO-Passat, als sich am Radarschirm erkennbar wurde, dass sich
erneut massive Wolkenbändern auf unserer Luvseite aufbauten. Und das in
einer Länge, sodass es nicht mehr möglich war auszuweichen. Die Sturmböen
waren beeindruckend und dauerten diesmal mehrere Stunden an! Erst im
Morgengrauen konnten wir auf einer ziemlich ruppigen See weitersegeln,
direkt nach Nord bei Ostwind mit 20-25kn.
Jetzt sind wir wohl endgültig in der NO-Passatzone, mit Wind mehr aus Nord
als aus Ost allerdings und müssen gegen an.

Heute gab´s erstmalig Fisch-Alarm. Wir waren ganz aufgeregt. Ein großer
Brocken schien an der Angel zu hängen. Es war dann nur ein großer Brocken
Seetang. Bernhard hat´s fotografiert.

Unsere Pos. .....
Unser Etmal heute:  98sm  (mit 2 mal längerem "Aufenthalt" in der ITCZ).
Wir erwarten in den nächsten Tagen größere Etmale, wenn der Wind so
anhält.

LG, Richard

Donnerstag, 19. Mai 2011

Wir segeln gegen Norden

Hallo,

die innertropische Konvergenzzone (ITCZ) haben wir nun (hoffentlich) passiert. Das ist jenes ca. 3/4 sm breite Band nahe des Äquators, zwischen
SO- und NO-Passat, das uns eine Woche lang beschäftigt hat. Laut brasilianischem Wetterbericht waren wir ihr vor 5-6 Tagen schon recht nahe. Die ITCZ hat sich aber dann nach Norden bewegt. Und wir sind in der Kalmenzone hinterher gedümpelt.
Heute gab´s den ganzen Tag über totale Flaute und am Nachmittag dann für 1 Stunde Windböen bis 35kn und Regenschauer - auch ein bekanntes Phänomen der ITCZ.
Nun haben wir 7 kn Wind aus ONO, wie es aussieht, sind wir nun im NO-Passat und erwarten schöne Segeltage - endlich in Richtung Nord.

An Bord soweit alles bestens. Gestern haben wir zu fischen begonnen.
Bisher ohne Erfolg - aber das sind wir ja schon gewohnt.

Unsere Position: 3°28,2'N   26°35,4'W
Unsere Etmal:  91sm   (größtenteils mit sparsamer Motorfahrt)

LG, Richard

Mittwoch, 18. Mai 2011

Motorkühlung OK und wieder etwas Wind

Hallo,

zunächst hatten wir heute totale Flaute, das Meer noch ruhiger als gestern. Wir haben es genutzt und die Motorkühlung - wie es jetzt aussieht
- besser zum Laufen gebracht. D.h. wir können wieder motoren.
Am Abend hat dann sogar der Wind aufgefrischt - interessanterweise wieder aus SO. Wir hatten ja schon leichten ONO.

Andreas Hanakamp hat uns heute folgende Info geschickt:
"Azorenhoch ist sehr gut ausgeprägt und stabil. Passat bleibt Euch erhalten. Mit Wind von Steuerbord weiterfahren bis sich etwas ändert, auf jeden Fall einmal bis 30N.
Im Osten von Euch bildet sich eine "tropische Störung", meines Erachtens werdet ihr nichts davon mitbekommen, da ihr bereits weit genug im Norden seid.
Alles Gute,
Andreas"

Das liest sich gut. Wir sind zuversichtlich, dass wir jetzt rascher weiter kommen.

Zu Essen gabs heute "Carne do Sol" in Zwiebel und Knoblauch und dazu in Olivenöl angebratene Karotten. Gekocht von Richard, der dabei ziemlich geschwitzt hat, da wir wegen eines heftigen Regengusses alle Luken dicht machen mussten.

Unsere Position: 2°03,1N   26°59,7W
Etmal:  47sm   (Flaute und "Badewetter")

lg, Richard

Montag, 16. Mai 2011

Riesengroße Badewanne

Hallo,

wir sind mitten in der Kalmenzone und kommen nur sehr sehr langsam weiter.
Der Grund dafür: Der Dieselmotor unseres Generators läuft immer noch nach
ein bis zwei Stunden heiß und braucht bei diesen Temperaturen 5-6 Stunden
um abzukühlen. Über das Setellitentelefon haben wir heute mit dem Service
des Hersteller gesprochen. Das Ergebnis: wir haben zu wenig
Kühlwasserdurchfluss. Das war beim ersten Törn von Kapstadt nach Brasilien
noch ganz anders.
Vermutlich hat das schmutzige Wasser des Flusses Paraiba in den 4
Monaten die Kühlkreisläufe verstopft.
In einbautechnischer Hinsicht könnte man auch etwas verbessern. An Land
ginge das leicht. Hier mitten im Atlantik gar nicht.
Wir werden versuchen die Kühlkreisläufe zu spülen, wir es uns der
Hersteller empfohlen hat.

So wie wir hier nur sehr schwer und sehr langsam weiter kommen, muss es
früher, ohne Motorantrieb, gewesen sein. Ist auch eine Erfahrung, die aber
auch ihre schönen Seiten hat. Gestern haben wir die Flaute genutzt, um ein
Bad im Atlantik zu genießen. Herrlich war´s in der riesengroßen wohlig
temperierten Badewanne.

Den Äquator haben wir auch schon überquert. Am Samstag um 21:33 UTC bei
27°25,350' W. Wir haben darauf angestoßen und an unsere Lieben zu Hause
gedacht.

Unsere Pos. derzeit:  1°01,6'N  26°38,8'W
Das Etmal am Sa. 83sm
Das Etmal am So. 30sm
(Wind nur kurzfristig,wenn eine Regenwolke durchzieht)

Die Stimmung an Bord ist trotz allem gut. Es ist ja auch schön hier mit
Sonnenuntergang so stimmungsvoll und farbenfroh wie nirgendwo sonst.

LG, Richard

Samstag, 14. Mai 2011

do-re-mi segelt selbst durch die Nacht.

Hallo,

hier aufdo-re-mi alles wie gehabt. segeln derzeit in Richtung NNO bei
Ostwind.
Das Wetter ist viel besser als angesagt. Viel Sonnenschein anstatt der
üblichen Regenschauer in diesen Breiten.
Lezte Nacht war das Segeln erstmals auf diesem Törn so richtig nett:
mondhelle Nacht mit angenehmer Welle - segeln kann auch richtig schön
sein.

Dabei haben wir do-re-mi stundenlang "alleine segeln" lassen, d.h. ohne
Autopilot und mit festgeklemmtem Ruder, die Segel natürlich richtig
getrimmt. Auch gegen die Atlantikdünung schafft das die SMG 50Plus als
Langkieler bravourös. Sie segelt konstant am Wind dahin, wie von
Geisterhand "gesteuert" und ist während Stunden kein einziges Mal vom
Kurs abgekommen. Ein gutes und sehr beruhigendes Gefühl, dass dieser
Langkieler das kann!

Heute wollen wir Spaghetti kochen. Den ersten fliegenden Fisch an Bord
haben wir dem Atlantik zurück gegeben.

Unsere Position:   0°32,9S    27°38,7W
Nur mehr 33sm bis zum Äquator.

Unser Etmal: 106sm  (2 Stops mit beidrehen)

LG Richard

Langweilig ist es hier nicht ...

Bericht vom Fr. 13.5.2011

Hallo,

Das Segeln nahe am Äquator hat es schon in sich. Im besonderen sind es die
einzelnen Regenwolken, die kurzzeitig auch heftige Böen und dann wieder
Flaute bringen. In der Nacht sehen wir sie gut am Radar.
Letzte Nacht wollten wir einer solchen Wolke davon fahren. Das ist uns
nicht geglückt und eine Böe hat den Block am Schothorn des Vorsegels
gebrochen. Vorsegeln eingerollt, neuen Block auf die Schot montiert und
weiter gings. Allerdings sind wir bei den Regenwolken jetzt vorsichtiger.
Die beiden Blöcke an der Großschot (Doppelschotbedienung) haben wir auch
gleich kontrolliert und neu befestigt.
Probleme macht uns auch die Wasserkühlung des Dieselmotors unseres
Generators - immer diese Verbrennungsmotoren!

Zu essen gab es gestern Steak mit Kartoffel, zubereitet von Richard. Damit
der richtige Eindruck entsteht: Richard kann nur wenige Speisen
zubereiten, aber alle an Bord sind zufrieden damit. Da wir gestern ein
größeres Stück Fleisch aufgetaut haben, gibt es heute nochmals Steak.

Wenn wir beidrehen, ist das Leben aufunserem Katamaran so richtig
angenehm. do-re-mi kommt in eine sehr ruhige und stabile Lage. Vielleicht
auch deshalb, weil sie ein Langkieler mit V-förmigen Rumpfprofilen ist.
Deshalb werden wir das weiterhin tun, um zu kochen usw.

Es gab im Blog auch eine Frage betr. der Stromgewinnung mit unseren
E-Motoren: Die Geschwindigkeit von do-ro-mi verringert sich dadurch nicht
sehr stark, da wir Drehflügelpropeller der Marke Autoprop verwenden. Sie
haben den Nachteil, dass sie beim Stromgewinnen erst ab ca. 5 kn ins
"Laufen" kommen, dafür den Vorteil, dass sie weniger bremsen. Mit den
Autoprop erzeugen wir derzeit von ca. 50 bis 500 Watt. Mit Festpropellern
wäre es deutlich mehr, aber sie würden auch stark bremsen.
Position: 1°46,8S    28°23,9W
Etmal 97 sm, wegen de Pausen

Das wär´s für heute.
LG, Richard

Noch im SO-Passat und Steaks zum Abendessen.

Bericht vom 12.5.2011

Hallo,
letzte Nacht gab es eine Reihe von böigen Regenschauern, welche die
innertropische Konvergenzzone ankündigen, welche derzeit recht weit
südlich liegt.
Dennoch segeln wir noch immer im SO-Passat, aber nicht mehr lange.

Andreas Hanakamp, der uns professionell routet, beschreibt die Situation
folgendermaßen:
ihr segelt in ein großes Wolkenfeld, das sich im Osten gebildet hat und
nach W driftet. Ich denke der Passat wird noch etwa 100nm halten, weiter
nach E drehen und dann schwächer werden und nach NE drehen. Die ITCZ
sollte wo weit westlich recht schmal sein. Regen gibts allerdings für die
nächsten 500nm, auch reichlich.
Einzelne Wolken die abregnen haben Wind im W und Flaute in E. Wolken die
nicht regnen mehr Wind in E und weniger Wind in W. In der Nacht mit dem
Radar Regenwolken vermeiden.
Wenn geht noch weiter nach E halten und sobald der NE Passat erreicht ist
die CMG Nord maximieren.

Jetzt gibt es Obstsalat zur Jause, zubereitet von Bernhard.

Heute abend gibt´s dann erstmals Fleisch. Richard wird Steaks anbraten und
Kartoffeln dazu kochen - das hat er sich zumindest vorgenommen.

Etmal heute:  magere 114sm, da wir zweimal längere Pause mit Beidrehen
haben machen wollen/müssen.
Unsere Position: 02°42,2S     29°13,8W
(beim Beidrehen treibt es uns zurück, weshalb wir derzeit nur langsam weit
kommen).

LG, Richard

Mittwoch, 11. Mai 2011

Segeln und dabei Strom erzeugen

Gerstern abend gab´s warme Küche. Richard hat gekocht: Reis mit
Tomatenletscho. Um es dabei angenehmer zu haben, haben wir do-re-mi
für zwei Stunden beigedreht. Die Nacht war etwas ruppig und wir sind gut
weiter gekommen. Heute hat der Wind nachgelassen und es sind Wolken
aufgezogen. Zum Frühstück gab´s wieder etwas warmes: eine Art Omlett mit
Zwiebel und Tomaten, gekocht wieder von Richard.
Das fallweise Beidrehen kostet zwar Zeit und verkleinert unsere Etmale,
aber es bietet auch die Gelegenheit, leichter spezielle Aufgaben
auszuführen. So haben wir heute erstmals die Stromgewinnug über einen der
beiden Elektromotoren in Betrieb genommen. Der schwenkbare Elektroantrieb
wurde abgesenkt und liefert seither Strom in die Batterien. Denn die
Solaranlage bringt wegen der Bewölkung und der Abschattung nicht mehr viel
Energie. Und den Diesel wollen wir uns für die Kalmenzone (Rossbreiten)
aufheben, welche vor uns liegt.
Unser Etmal:  143 sm (trotz mehrstündigen Beidrehens von do-re-mi)
Unsere Position: 03°15,9S   30°29,0W

LG Richard

Dienstag, 10. Mai 2011

Schön langsam normalisiert sich die Lage.

 Wind aus SO, zwischen 10 und 25
kn. Groß etwas gerefft. Wir segeln 45-50° am scheinbaren Wind und ca.
65-70° am wahren Wind. Geschwindigkeit dabei bis zu 9,5 kn. Wellenhöhen
<2m.
Eine Delfinschule hat uns eine Zeitlang begleitet, mit meterhohen
Luftsprüngen - so als wollten sie uns sagen: schaut mal her, diese Wellen
sind ja lustig.
Die Eingewöhnungsphase für die Schaukelei beim Amwindbrettern haben wir ja
(hoffentlich) bald hinter uns. Üblicherweise dauert sie 3 Tage. Mal sehen,
was wir heute noch kochen werden.

Etmal: 154sm (285km)
Pos: 04°21,6S   31°53,0W

lg Richard

Kein einfacher Start

Hallo,
Bericht von gestern 9.5.2011

In der nacht recht wenig Wind, am morgen dann wieder 30 bis 35 kn aus NO.
Ruppige See. Die Crew leidet unter diesen Bedingungen.
Zu guter letzt haben wir dann auch noch fast unser Dinghy (=Beiboot)
verloren. Ein Pütting am Dinghy ist gebrochen, es ist bis zur Hälfte ins
Wasser gefallen und tw. vollgelaufen. Und das bei 25 kn Wind. Nachdem wir
do-re-mi durch Beidrehen in eine ruhige Lage geracht haben, ist es uns in
einer längeren Operation gelungen, es mit Taljen (Flaschenzüge) wieder an
Bord zu hieven. Jetzt liegt es vertaut am Achterdeck und nimmt uns diesen
schöen Platz.
Am Nachmittag dann erstmals wieder Sonne und 15kn Wind aus SO, wie es sein
sollte. Gegessen haben wir eine von Alex zubereitete Suppe.
Etmal 135sm, Pos: 05°49,7S  33°26,W

LG Richard

Sonntag, 8. Mai 2011

Do-re-mi ist wieder unterwegs!

Ein erster Bericht

Wir sind um am Sonntag um 10:30 in Cabadelo bei 20 Kn Wind ausgelaufen. Danach haben wir, entgegen  der Wettervorhersage, Starkwind mit Böen bis zu 40 Kn Wind, 4m Wellen und eine Kreuzsee.

do-re-mi meistert das bestens. Wir haben das 2 Reff eingebunden und Segeln mit durchschnittlich 10 Kn.

Liebe Grüße Richard

Freitag, 6. Mai 2011

Es geht wieder los !

Die Vorbereitungen für den nächsten Transat-Törn laufen nach Plan. In wenigen Tagen wollen wir aus der Marina Jacaré im nordöstlichen Brasilien ablegen und Kurs auf die Azoren / Gibraltar nehmen.
Von Kapstadt über St. Helena bis Jacaré war´s wie erwartet eine Downwind-Strecke, die do-re-mi in insgesamt 19 Tagen für 3700 Seemeilen (6850 km) bestens gemeistert hat.
Jetzt wird sich do-re-mi an überwiegend Am-Wind gewöhnen müssen. Das kann die SMG 50Plus ja recht gut, wie „Number One“ es schon beim Kornati Cup 2009 bewiesen hat. Schnelle Einrumpf-Jachten hatten mitunter auch auf der Kreuz das Nachsehen.

Am Wind zu segeln in der Atlantik-Welle – das wird aber eine neue Erfahrung sein für Schiff und Crew.

Wie die Route aussehen könnte beschreibt Andreas Hanakamp so:Route: Wind von Stb mit geschrickten Schoten Am Wind bis Halbwind, je weiter nach Osten desto besser aber nicht auf Kosten der Geschwindigkeit. Dann mit der Maschine durch die Doldrums und Wind von Stb eher am Wind als Halbwind nach N bis NW, entweder bis nahe Zentrum Hoch oder bis ein Tief kommt und mit SW einen direkten Kurs nach Gibraltar ermöglicht.

Wir sind schon gespannt, wie es tatsächlich wird und werden laufend berichten.

Bis bald!
Richard Malits



SMG 50Plus „Number One“ for sale
Nachdem die neue SMG 50 Plus „do-re-mi“ bald das Mittelmeer erreichen wird, ist die 2005 gebaute SMG 50Plus „Number One“ nun endgültig für den Verkauf frei gegeben. Da Richard Malits während des Transatlantik-Törns schwer erreichbar ist, wenden Sie sich bei Interesse an diesem Katamaran bitte an:
Michael Wild
Email: dmw@aon.at
Tel.: +436645109316



Die Crew:

Richard Malits – Eigner und Skipper
Hat bereits ein wenig Transat-Erfahrung - siehe Blog für Törn von Kapstadt nach Jacaré.
Und ist schon gespannt, wie do-re-mi die Am-Wind-Route meistern wird.

Alex Bernhart - Bootsbauer
Stammt aus dem Schwarzwald, ist gelernter Bootbauer vom Bodensee. Lebt seit 11 Jahren in Brasilien und hat sich hier einen Traum erfüllt – einen 30’ Katamaran gebaut. Hat in Jacaré mitgewirkt, do-re-mi für die Fahrt über den Nordatlantik vorzubereiten.

Bernhard Panholzer – Trainer, Psychologe und Allround-Techniker
Seine Segelerfahrungen beschränken sich auf ein paar Törns auf „Number One“ in der Adria. Vielseitig talentiert wie er ist, wird er das Segeln über den Ozean aktiv mitgestalten.

Mittwoch, 2. März 2011

Vorbereitungen für die Fahrt nach Europa

Hallo Leute !

Jetzt ist es schon wieder über 2 Monate her, daß wir hier in Jacare eingelaufen sind.
Die Crew war trotz Flugchaos über Europa rechtzeitig zu den Feiertagen wieder zu Hause.

In der Zwischenzeit war do-re-mi hier in Jacare gut aufgehoben. Jetzt wird sie für die große Fahrt nach Europa vorbereitet.
Im Mai wird es dann soweit sein. Dann heißt es wieder Leinen los. Über den Nordatlantik nach Europa. Auch von dieser Überfahrt wird auf diesem Blog immer aktuell berichtet werden.

Die Crew ist noch nicht komplett. Anfragen werden gerne beantwortet.

LG  Richard

Samstag, 18. Dezember 2010

Brasilien - wir sind da !

Hallo
Es gab vorgestern ein spannendes Einlaufen in den Hafen von "Jacare". Eine ungewohnt ruhige Nacht auf einem wunderschönen Ankerplatz im Fluss Paraiba.
Gestern gab es dann Probleme mit dem verstopften Kühlsystem des Dieselgenerators. Wir sind dennoch gut in der Marina Jacare angekommen. Das ist vorerst einmal das Ende unserer Seereise. do-re-mi wird für 2-3 Monate hier verbringen.
Die Crew tritt jetzt die Heimreise per Flugzeug an.
Fotos von unserer Atlantiküberquerung gibt es demnächst hier zu sehen.
LG Richard

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Land in Sicht

Hallo,
wir sind nur mehr 15 Seemeilen vor der brasilianischen Küste und wir merken es am regen Schiffsverkehr. Die gesamte Strecke seit St. Helena, haben wir 10 Tage lang nur ein einziges Schiff gesichtet (dem wir fast gefährlich nahe gekommen wären). Jetzt sind es mehrere Schiffe gleichzeitig. Vor kurzem haben uns brasilianische Fischer auf einem kleinen Boot zugewunken. Volker ruft gerade in diesem Augenblick: "Land in Sicht". Bis zur EInfahrt in "unseren" Flusshafen wird es allerdings dunkel sein. Um 22:00 UTC ist Niedrigwasser und da sollte es kein Problem mit der Strömung geben. Etmal heute: 183 Seemeilen
Unsere Position: 7°01,8´S 34°35,8´W
bis bald!
lg - Richard

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Brasilien ist nicht mehr weit

und mit günstigen Winden kommen wir gut voran. Wir befinden uns nur mehr knapp
200 Seemeilen vor der brasilianischen Küste. Den Hafen, welchen wir
anlaufen wollen, haben wir schon vor ein paar Tage auserkoren:
Cabedelo/Jacaré, ca. 100 km nördlich von Recife.
Es ist ein Flusshafen mit einer kleinen, französisch geführten Marina.
Phillipe, der Betreiber, hat einen Platz für uns.
Offen ist noch, wann wir Jacaré nun tatsächlich erreichen werden. Wenn
der Wind weiter mit bis zu 20 kn weht, könnte es sich vielleicht schon
morgen Abend ausgehen. Wenn nicht, müssen wir "bremsen" und es wird erst
übermorgen in der Früh sein, denn in der Nacht wollen wir nicht in die von
Untiefen umsäumte Flussmündung von Cabedelo/Jacaré einlaufen.

Unser Etmal heute:  190 nautische Meilen  (gesegelt mit Amwindbesegelung)
Unsere Position:  7°16,0S    31°19,0W

lg, Richard

Dienstag, 14. Dezember 2010

Gemütlicher Segeltag und ein Vogerl auf Besuch

Hallo,
die Crew von do-re-mi meldet sich am Abend eines sehr gemütlichen
Segeltags. Ruhige Nacht, dann 3-4 Beaufort während des Tages. Wir dachten
schon daran, wieder den Spinnaker zu setzen. Aber da der über
Sat-Kommunikation übermittelte Seewetterbericht der brasilianischen Marine
wieder etwas stärkeren Wind profezeit hat, haben wir uns entschlossen, die
Amwind-Besegelung oben zu lassen. Gute Entscheidung, denn seit einer
Stunden gleiten wir auch so wieder mit 8-10 Knoten dahin (max. 13 kn).
Einige Breitengrade südlich von uns spielt es sich ab: bis zu 8
Windstärken und Wellenhöhen bis zu 5,5 m meldet Inmarsat als "urgent
Met/Nav warning". Bei uns bleibt das Wetter mit bis zu 5 Beaufort bestens.

Die Tierwelt rund um uns:
Über die Delfine vor zwei Tagen haben wir bereits berichtet. Immer wieder,
manchmal tagelang begleiten uns auch Vögel, größere weiße, zuletzt kleine
braune. Ein solches  Vögelchen hat vergangene Nacht auf do-re-mi Rast
gemacht - genau auf unserem "Braai" (südafrikanisches Wort für den noch
unbenutzten Holzkohlengrill). Der Vogel hat sehr deutlich seine Spuren
hinterlassen, muss längere Zeit hier verweilt haben.
Das Abendessen heute kocht Richard: Beafsteak mit Gemüse und Reis.

Noch eine Korrektur zur Statistik unserer ersten 3000 Seemeilen von
gestern: exakte Berechnungen haben ergeben, dass wir dabei im Schnitt 7,9
Knoten Fahrt druch´s Wasser gemacht haben. Mit der Strömung waren es über
Grund deutlich über 8 Knoten.

Unser Etmal heute: (nur) 157 Seemeilen
Unsere Position:   7°04,1´S    28°07,3´W

lg, Richard


Comfortable sailing day a bird as visitor  
Hello,
The crew of do-re-mi reports in the evening of a very comforting sailing day. It was a quiet night with 3-4 Beaufort during the day. We were thinking on hoisting the spinnaker but as the satellite communication of the Brazilian marine mentions in their sea weather report that the wind will get stronger, we decided to keep the close reach sails up. It was a good decision cause since one hour we are gliding without spinnaker with a speed of 8-10 knots (max 13 knots). A few lines of latitude away from us direction south the sea is wild: till 8 wind force and waves with height till 5.5m reports the Inmarsat as “urgent me/nav warning”. In our area the weather keeps stable with 5 Beaufort at best.
The fauna around us:  
We reported already about the dolphins 2 days ago. On and off we have birds accompanying us now and then sometimes even for a couple of days. First medium sized white birds, and just recently small brown ones. One of these brown birds made a little rest last night on board of do-re-mi. It was sitting on top of our “braai” (South African word for our so far unused barbecue). The little bird left clearly marks there and must have stayed for a while.
Today Richard is cooking: beef steak with vegetables and rice.
One more correction of our statistic of our first 3000 Nautical miles yesterday: exact calculation showed an average speed of 7.9 knots drive through the water. With the current added to the calculation the average is clearly over 8 knots above ground speed.
Kind regards Richard

Montag, 13. Dezember 2010

3000 Nm in 16,5 Tagen !

Hallo,
sehr heiß heute auf do-re-mi. Wir suchen den Schatten.
Über die Nacht ist der Wind ziemlich abgeflaut. Darum haben wir uns am
Vormittag entschlossen den Screecher zu setzen (flach geschnittener
Gennaker). Er hat uns über den Tag hin gute Dienste geleistet, da man mit
ihm weiter an den Wind gehen kann. Jetzt am Abend war das Segeln mit dem
Screecher dann doch etwas zu ruppig. Wir fahren wieder mit der
Amwindbesegelung.

Etwas Besonderes gab´s dann doch: Wir sind heute die 3000. nautische Meile
gesegelt. Wenn den Stop in St. Helena berücksichtigt, haben wir dafür
weniger als 16,5 Tage gebraucht.
Durchschnittsgeschwindigkeit:  7,6 Seemeilen.

Unser Etmal heute: 156 Seemeilen
Unsere Position:   6°58,1´S    25°27,2´W

lg, Richard


Hello,
It is very hot today on board of do-re-mi. We are looking for shadow all the time. During the night the wind has calmed down. That’s why we decided to hoist the screecher (flat cut gennaker). This sail was of good service for us as we could go closer to the wind with it. In the evening sailing with the screecher was not so comfortable so we are sailing now with standard sails again.
We also have something special to report. We reached the 3.000 Nm. If we consider the stop in St. Helena we needed less thatn 16.5 days to sail this distance. Our average speed: 7.6 Nm
Our 24 hour log today: 156 Nautical miles
Our position: 6°58,1´S    25°27,2´W
Kind regards Richard

Delphine und ein tropischer Regenguss

Hallo,

an Bord von do-re-mi ist soweit alles bestens.
wir hatten eine ruhige Nacht mit wenig Wind.
Heute vormittag waren wir plötzlich umringt von einem Dutzend Delphinen.
Eine halbe Stunde lang begleiteten sie uns direkt vor den Bugen, ganz nahe
an do-re-mi.
Danach gab´s den ersten tropischen Regenguss. Die Ruhe vor dem "Sturm"
haben wir genutzt um unseren Spinnaker zu bergen (diesmal ohne spezielle
Einlagen). Seither fahren wir mit der Amwindbesegelung - das ist
mittlerweilen schon recht ungewohnt.
Das Wetter ist wieder bestens, sonnig und tropisch warm.

Unser Etmal heute:   159 nautische Meilen
Unsere Position:   7°00,7´S    22°56,1´W

lg, Richard


Hello,

On board of do-re-mi everything is all at best so far.
We had a calm night with little wind.
This morning we were surrounded of a dozen of dolphins. For half an hour long they accompanied us directly in front of the 2 bows of do-re-mi, very close to the boat. Afterwards we had the first tropical rain shower. We used the quite before the “storm” to recover our spinnaker (this time without any special action). Since then we are sailing with reaching sail position – this is by now pretty unusual.
The weather is perfectly, sunny and tropical warm.

Our 24 hour log today: nautical miles
Our position: 7°00,7´S    22°56,1´W

Kind regards, Richards

Samstag, 11. Dezember 2010

Routine am Atlantik bei 30 °

Hallo,
heute gibt es nichts besonderes zu berichten.
Segeln bestens, Wetter bestens (3-4 Beaufort, Temp. > 30°C),

Essen ausgezeichnet (Bonito aus St. Helena, tiefgefroren).
Wenn weiterhin so gut vorankommen, könnten wir schon in 5 Tagen in
Brasilien sein.

Unser Etmal, gesegelt mit Spinnaker:  207 nautische Meilen
Unsere Positiion:   7°30,1´S   20°28,5´W

lg, Richard


Hello,

Today there is nothing special to report.
Perfect sailing, perfect weather conditions (3-4 beaufort, temp. >30°C)
Excellent food (Bonito from St. Helena, deep-frozen)
If those conditions stay for the coming dasy, we could be in Barzile in apx 5 days.

Kind regards, Richard
Our 24 hour log, sailed with spinnaker: 207 nautical miles

Freitag, 10. Dezember 2010

Trossenstek, Diamantknoten und ein Fisch an der Angel

Hallo,
Heute ein kleiner Bericht über das Leben der Crew an Bord der do-re-mi.

Normalerweise ist soweit alles recht entspannt und unkompliziert mit den drei
Männern an Bord.
Der "Etmal-Tag" beginnt mit dem Schreiben dieses Blog-Eintrags. Danach
gibt es Abendessen, wobei meist Michi etwas Tolles herbei zaubert.
Für die Nachtwachen haben wir uns für eine regelmäßige Einteilung
entschieden:
- Richard (als Nachtmensch) hat Dienst bis 1 oder 2 in der Früh.
- Michi (als flexibler Schläfer) danach bis 4 oder 5 in der Früh
- Volker als Morgenmensch wacht dann ab 4 oder 5 Uhr bis zum gemeinsamen
Frühstück.
Untertags wird gearbeitet: kochen, putzen, do-re-mi warten und etwas
reparieren, auch ein wenig lesen und Musik hören.
Heute haben wir spezielle Knoten geübt: Trossenstek und Diamantknoten -
Michi ist dafür Spezialist.

Das Ereignis des Tages war allerdings ... ein riesiger Fisch an der Angel,
so groß und stark, dass die Bremse der Angelkurbel zu schwach war. Bestens
ausgerüstet mit Gaff, angegurtet standen wir bereits auf der Heck- und
Badeplattform. Dann riss sich dieses große Meerestier dann plötzlich los.
Vermutlich hätten wir ihn wegen seines Gewichts ohnedies nur schwer auf´s
Schiff heben können.
Das nächste mal wird´s dann wohl klappen.

Unser Etmal heute bei Wind zwischen 14 und 22 Knoten wieder mal deutlich
höher:
214 nautische Meilen   (alles mit Spinnaker geseglt).
Unsere Position:  8°36,4´S     17°15,4´W
Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit von heute morgen bis heute abend:
9,5 Knoten.  Max Speed: 16,9 Knoten

Es wird eine flotte Segelnacht. Morgen soll der Wind dann etwas
nachlassen.

lg, Richard


Hello,
Today a small report about crew life on bord of do-re-mi. Normally everything is so far pretty relaxed and uncomplicated with the 3 man on bord. Our log day starts with writting of this block. Afterwards we have supper, and mostly Michi creates something great with the food we have on board. For the night watch we have decided a regular arrangement:
- Richard (as night person) is on watch till 1 or
- Michi (as flexible sleeper) afterwards till 4 or
- Volker (as morning person) is on watch from 4 or till joint breakfast  
During the day the whole crew is busy: cooking, cleaning, do-re-mi maintenance and small repairs, a bit reading and listening to music.
Today we had special bend training: Carrick bend and diamond bend – Michi is specialist therefore.

The event of the day was certainly – a huge fish on the fishing hook. It was that big and heavy that the break of the fishing crank was not strong enough. Perfectly equipped with gaff, belted to the boat we stood on the aft deck and stern plat form. But then this huge sea creature broke free suddenly. Probably we would have struggled to get it on board because it was so heavy.
Next time we will be hopefully more lucky.

Our 24 hour log today with wind between 14 and 22 knots is considerable higher again: 214 Nautical miles (whole days spinnaker sailing)
Our position: 8°36,4´S     17°15,4´W
Our average speed from today morning till evening: 9.5 knots, max speed: 16.9 knots


It will be a lively sailing night. Tomorrow the wind should decrease again a bit.
Kind regards, Richard

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Passatsegeln und ein anderes Schiff !

Hallo,
ein netter flotter Segeltag im Passat, wie man es sich nicht besser
wünschen könnte. Der Wind zwischen 10 und 18 kn von achtern, er hat
diesmal auch in der Nacht nicht ausgelassen.
Deshalb wieder mal ein gutes Etmal:  181 Seemeilen
Interessant dabei: Das Etmal wird über die Fahrt durch´s Wasser bestimmt.
Über Grund bewegen wir uns noch etwas schneller voran - geschätz so um
10%. Der Grund dafür ist der "south subtropical current", der hier
üblicherweise 0,5 bis 2 Knoten nach Westen strömt.
Deshalb haben wir schon mehr an Strecke seit St. Helena zurückgelegt als
das Log (=Seemeilenzähler) angibt, obwohl wir immer wieder
Richtungsänderungen vornehmen.
Letzte Nacht war´s einmal recht aufregend. Das AIS meldete uns ein Schiff,
anfangs noch 14 Seemeilen von uns entfernt, mit einem Kurs, der sich mit
unserem an einem Punkt schnitt, der zu einer Kollision führen hätte
können. Ich doch fast ungaublich: Seit St. Helena (3,5 Tage lang) nehmen
wir kein einziges anderes Schiff wahr, dann auf einmal eines, das uns
genau in den Weg kommt.
Im AIS sieht das dann so aus: näheste voraus berechnete Distanz der beiden
Schiffe:  0,35 sm, dann 500ft, dann 130ft, 0ft(!). Wäre alles ganz
einfach, wenn wir nicht mit Spinnaker gesegelt wären und diesen wollten
wir mitten in der Nacht nicht bergen müssen.
Deshalb haben wir dieses Schiff kurz angefunkt (Funk-Kennung über AIS
abgelesen). Nach ein paar sprachlichen Hürden hat dieses Frachtschiff,
unterwegs nach Argentienien, dann freundlicherweise abgedreht und uns
freie Fahrt gelassen. Danke schön!
Wir erwarten weiterhin günstige Winde.
Unsere Position: 10°13,1´S    14°05,9´W

lg, Richard

Hello,
a nice and lively sailing day in the trade winds, as you couldn’t even wish for better.
Wind between 10 and 18 knots during day and hasn’t faded in night either. Therefor a good 24 hour log again: 181 Nautical miles
Interesting is: The 24 hour log is calculated by drive through the water.
Over ground we are moving even a bit faster – approximately 10% quicker. Reason therefore is the south subtropical current, that streaming usually 0.5 to 2 knots direction west. That’s also the reason why we covered more distance since leaving
St. Helena than the log is showing although we continuously make changes in direction.
Last night it was once really exciting. The AIS reported a ship which was 14 Nautical miles away. It was on a course that was crossing our course and could have caused a collision if both vessels remained their courses. It’s nearly unbelievable. Since St. Helena (3.5 days ago) we didn’t notice a single boat, and then suddenly a boat appears which comes exactly in our way.  
It looks like this in the AIS: closest advance calculated distance of the 2 vessels:  0,35 sm, then 500ft, then 130ft, 0ft(!).  It would have been very easy to change our course if we wouldn’t have sailed with the spinnaker and we were not keen on recovery this big sail in the middle of the night. That’s why we chose to contact the other boat via radio (radio identification is seeable via AIS). After a few language barriers the cargo ship on its way to Argentina was so kind to give us free way and changed their direction. Many thanks!
We are expecting furthermore favorable winds.

Our position: 10°13,1´S    14°05,9´W

Kind regards, Richard